Handy
Ein Mobiltelefon (meistens Handy, auch Funktelefon, GSM-Telefon, Funker, in der Schweiz auch Natel) ist ein tragbares Telefon, das über Funk mit dem Telefonnetz kommuniziert und daher ortsunabhängig eingesetzt werden kann. Der größte Hersteller von Mobilfunkgeräten weltweit ist Nokia, daneben sind unter anderem Panasonic, Samsung, Sanyo, Sharp, LG, Motorola und Sony Ericsson bedeutende Anbieter.
Die Entwicklung des Mobilfunks begann 1926 mit einem Telefondienst in Zügen der Deutschen Reichsbahn und Reichspost auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Dieser Telefondienst wurde nur den Reisenden der 1. Klasse angeboten, doch schon 1918, rund fünf Jahre nach der Erfindung des Meißnerischen Röhrensenders, führte die Deutsche Reichsbahn im Raum Berlin Versuche mit Funktelefonen durch.
Aus dem Jahr 1932 stammt die erste und überraschend exakte Beschreibung des Mobiltelefons in der Literatur. Sie findet sich in Erich Kästners Kinderbuch „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“:
Ein Herr, der vor ihnen auf dem Trottoir langfuhr, trat plötzlich aufs Pflaster, zog einen Telefonhörer aus der Manteltasche, sprach eine Nummer hinein und rief: „Gertrud, hör mal, ich komme heute eine Stunde später zum Mittagessen. Ich will vorher noch ins Laboratorium. Wiedersehen, Schatz!†Dann steckte er sein Taschentelefon wieder weg, trat aufs laufende Band, las in einem Buch und fuhr seiner Wege.
Die ersten deutschlandweit verwendbaren Autotelefone gab es 1958. Die Geräte waren wegen der für die Funktechnik verwendeten Vakuumröhren recht groß. Gespräche wurden handvermittelt, die Gerätepreise lagen bei ca. 50 % des Wagenpreises.
Ab 1974 gab es in Österreich das B-Netz, in dem schon automatisch vermittelt wurde. Sieben Jahre später hatte es erst 1000 Teilnehmer. Der Standort eines Teilnehmers musste bekannt sein, um ihn anrufen zu können.
1975 wurde in der Schweiz das Nationale Autotelefonnetz (Natel) eingeführt. Ab 1983 Natel B, 1987 folgte Natel C, 1994 die GSM-Technologie.
Ab 1985 gab es in Deutschland und Österreich das kleinzellige analoge C-Netz. Es ermöglichte eine geringere Sendeleistung der Telefone und damit eine Verkleinerung der Geräte. Die „Portables“, kleine Kistchen mit Tragegriff und einem angeschlossenen Telefonhörer sowie einer längeren Antenne, waren geboren. 1983 stellte Motorola das weltweit erste kommerzielle Mobiltelefon „Dynatac 8000x“ vor. Als Erfinder gilt der Motorola-Designer Rudy Krolopp.
Durch die Einführung flächendeckender digitaler Mobilfunknetze (D-Netz Ende 1980er-/Anfang 1990er-Jahre in Deutschland, Österreich und der Schweiz) konnte die benötigte Batterieleistung der Mobiltelefone und damit auch deren Größe erneut vermindert werden. 1992 wurde das erste GSM-fähige Mobilgerät von Motorola, das International 3200, vorgestellt.
Die Entwicklung geht zunehmend in Richtung Multifunktionsgeräte mit Funktionen wie IP-Telefonie, Uhr, Kamera, MP3-Player, Navigationsgerät, Taschenrechner und Spielkonsole. Für diese Geräte hat sich inzwischen die Bezeichnung Smartphone oder auch PDA-Phone durchgesetzt.