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Über die Werteorientierung der Piratenpartei

Die Piratenpartei ist weder links noch rechts, so heißt es immer in offiziellen Aussagen über die Partei. Man könnte sie nicht in den alten rechts/links Schemata einordnen. Dieser Umstand scheint viele Menschen noch zu verunsichern. Man möchte eben grob wissen für welche Werte man seine Stimme abgibt, wenn man eine Partei wählt. Dieser Grund ist sehr gut nachvollziehbar. Die aktuelle Antwort nach Rechts und Links wird von der offiziellen Seite leider für viele unbefriedigend beantwortet.

Es gibt in den Sozialwissenschaften noch viel bessere Methoden, als das Rechts-Links-Schema, für die Werteorientierung von gesellschaftlichen Gruppen. Das Wertedreieck zum Beispiel ist eines davon. Im Piratenwiki findet man solch ein Wertedreieck, von dem Piratenwikimitglied “Serbitar” .

wDas Piratenpartei Wertedreieck
Quelle: http://wiki.piratenpartei.de/Datei:Wertedreieck.png
Klick auf die Grafik für große Ansicht.

Wie man auf dem Wertedreieck gut erkennen kann, ist die Piratenpartei als einzige der Parteien in der Ecke der Libertär/ Progessiven Werteorientierung vertreten. Die Piratenpartei ist laut Grafik die einzige Humanistische Partei.

Somit stützt die Grafik die offizielle Aussage über die Piratenpartei, und gibt zugleich ein bessere Antwort über die Werte der Partei, als bisher.

Abschließend ist anzumerken, dass diese Positionierung noch nicht abgeschlossen ist, da in der aktuellen Lage immer mehr Menschen in die Partei eintreten und ihre eigenen Werte und ihr Know-how mit in die Partei einfließen werden. Meine Prognosse über die zukünftige Werteorientierung wäre, dass sich die Piratenpartei ein wenig mehr in die Mitte/ Oben in Richtung FDP und SPD weiter verlagern wird, dennoch aber im Bereich der Liberär/ Progessiven verankert bleiben wird. œber die Verortung im Wertedreieck der anderen Parteien lässt sich freilich streiten.
Man bedenke jedoch, dass dies ein erster Versuch der politischen Einordnung der Piratenpartei von einer einzigen Person zu den aktuellen Werten ist. Es orientiert sich an dem aktuellen Parteiprogramm der Piraten. Dieses entwickelt sich ständig weiter und jeder kann dabei mitwirken. Es ist sogar ausdrücklich erwünscht, dass auch Mitglieder anderen Parteien daran mitarbeiten. Deswegen schließt die Piratenpartei eine Doppelmitgliedschaft nicht aus.

Meine eigenen Meinung zu dieser Grafik ist, dass die Verortung der Piraten gut gelungen ist, über die Verortung der anderen kann ich nur wenig sagen. Meinem Gefühl nach scheinen die Ecken in dem sie sich befinden richtig gewählt zu sein. Sollten sich nun widererwarten andere Parteimitglieder durch diese Verortung auf dem Schlips getreten fühlen, so können sie diese Grafik bearbeiten und im Piratenwiki als Verbesserungsvorschlag hochladen. So einfach ist eben der politische Austausch mit den Piraten. 😉

10 Kommentare zu „Über die Werteorientierung der Piratenpartei“

  1. Jetzt müssen sich die Parteien nur noch an ihre Grundsätze halten, dann passt das ein oder andere auf der Grafik.
    Die Realität dürfte um einiges Komplizierter aussehen.
    So gibt es bei uns Piraten ein viel breiteres Wertespektrum, das abgedeckt wird. Aber wahrscheinlich stellt die Größe der Punkte auch die Mitgliederanzahl dar.
    Und die ganzen anderen Kleinparteien halte ich für unheimlich schwer einzuschätzen. In der Regel haben sie noch nie regiert oder sich groß geäußert, was einem Material in die Hand geben würde

  2. Ja wer sich von so etwas schon verunsichern lässt hat in der Politik nichts verloren! Herzlichen Glückwunsch!

  3. Also ich find es zuerst mal definitiv veraltet, eine neue Partei mal schnell in ein links-rechts Schema einordnen zu wollen. Ich glaub auch, dass in Zeiten der wachsenden Unzufriedenheit mit den alten Parteien doch gewisse Chancen für Parteien entstehen die eben ein klar definiertes Ziel haben bzw. einen Aufgabe lösen möchten. ich find das “Experiment” der Piaretnpartei mal spannend auch wenn ich fürchte, dass es bei den Wahlen bundesweit keine große Chance geben wird. Interessant ist für mich, wie sich eine Partei die Übers Internet gebildet wurde abschneiden kann.

  4. Viel Glück der Piratenpartei- möge sie sich gegen CDU und SPD einst durchsetzen! Unwahrscheinlich, aber man wird wohl mal träumen können;-) Ich wähle seit jeher kleinere Parteien wie z.B. die Tierschutzpartei. Gute Sache, und die freuen sich noch über jede Stimme;-)

  5. Das Libertäre Element in den Piraten ist sehr stark – da stimme ich zu. Ich habe allerdings die Piraten als eher links eingeordnet. In der Presse wird die Piratenpartei vor allem wegen ihrer Haltung zu Bürgerrechten und Datenschutz beachtet – ihrere libertären Haltung.

    Allerdings fällt dabei ein sehr wichtiges Element weg. Die sehr progessive und kollektivistischen Haltung bei der Frage der Information. Letztenendes läuft ja die Haltung der Piraten zu Patentrecht, Open-Source, Urheberrechte auf einen egalitären Zugang zu Information hinaus. Information ist im 21. Jh. aber die zentrale ökonomische Ressource. Die Piraten sprechen sich für eine “Vergesellschaftung” dieser Kernressource aus; ergo eine urlinke Forderung. Ergo Piraten strukturell eher links.

  6. So ein Humbug. Die Piraten wollen definitv nicht eine Vergesellschaftung der Kernressource Information.
    Du meinst also dass die Information im Jahre 2005 vergesellschaftet war?
    Das Urheberrecht soll nur den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts angepasst werden, so dass Kreative nicht behindert werden und gerecht vergütet werden. Das Recht auf eine Privatkopie gab es vor 2005 auch. -> Ergo ein Urlinke Forderung erkenne ich hier nicht.

  7. Ganz netter Ansatz.
    Allerdings habe ich immer so mein Problem mit Diagrammen, die >2 Dimensionen in ein Bild pressen wollen. Als Beispiel:
    Was wenn die Piraten in Zukunft weniger Libertär und Kollektivistisch aber dafür mehr Progressiv werden? Wohin wandert der Punkt?
    Genau: Er bleibt an der gleichen Stellt, weil sich drei Dimensionen eben nicht Zweidimensional abbilden lassen.

  8. Das Wertedreieck ist leider totaler Käse. Es wird versucht, drei Dimensionen in einem Dreieck darzustellen, das kann nicht funktionieren. Nach der Grafik läge “individualistisch” auf halber Strecke zwischen “libertär” und “konservativ”, wenn man mehr libertär als konservativ ist, wird man dadurch automatisch weniger individualistisch. Das ist Unfug. Wenn man drei Dimensionen darstellen will, nimmt man nen Würfel.

  9. Kampf gegen Links

    Die Piraten sind für mich sozialistische Umverteiler – also links- , die von fast nichts wirklich eine Ahnung haben. Wo soll den das Geld herkommen für den kostenlosen ÖPNV? Auch so eine Forderung der Piraten. Dieses Geld wird von den Steuerzahlern kommen. Also zahlt man sowieso. Meine Meinung als freiheitlicher Kapitalist ist, dass wer eine Leistung in Anspruch nehmen soll dafür zu zahlen hat. Außerdem bin ich gegen Subventionen jeglicher Art. Das betrifft sowohl Unternehmen, Kunst, Kultur als auch Privat-Leute. Sozialistische Umverteilung kostet nur Geld.

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