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Wie das Internet Magazin performanceorientierte Webmaster verarscht

Neulich in einem Heimelektronikmarkt, der teuer hasst, habe ich am Zeitungsstand die Zeitschrift “Internet Magazin” gefunden. Eigentlich wollte ich mir keine Zeitung kaufen, sondern nur mein Geschenkgutschein einlösen, den ich zu Ostern bekommen habe. Doch die Schlagzeile des Internet Magazins hat mich doch zu einem Kauf verleitet.

Die Schlagzeilen des Magazins lauteten:

  • Geheimwaffe der SEO-Profis: Ladezeit ( Klingt gut habe ich mir gedacht. Schließlich will man sich ja gegen die Konkurrenz schützen)
  • Mehr Seiten im Google-Index (Irgendwie hat sich hier in meinem Kopf das Verb “pumpen” an der Überschift angehängt.)
  • Keinen User vorzeitig verlieren (Aha, Conversion erzwingen?)
  • Wie sie versteckte Probleme finden (Irgenwie sind wir doch alle auf der Suche nach irgendwelchen Lösungen für Probleme, die nicht wirkliche vorhanden sind)

So das waren die Lockargumente des Magazins. Der Artikel über die Ladezeiten war auch wirklich nicht schlecht geschrieben und ich gebe gerne zu, dass ich das Thema Ladezeiten für meine Projekte bisher sträflich vernachlässigt habe. Doch zu behaupten, das die Ladezeiten die SEO-Geheimwaffe ist, wage ich verhement zu widersprechen. Sicherlich dient es der Usability einer Website, wenn diese sich schneller aufbaut. Doch davon eine bessere Platzierung in den Serps zu erwarten, ist doch ein wenig naiv.

Letztendlich wurden dann weitere Optimierungtipps verraten, die nicht wirklich neu sind. So sollte man seine Scripte und CSS Anweisungen in eine externe Datei auslagern. Also das ist doch mal wirklich ein alter Hut und mache ich eigentlich von Anfang an standardmäßig. Aber egal, Anfänger sind für diese Art Tipps dankbar.

Der eigentliche Bockmist der hier verzapft worden ist, kommt in einem weiteren Artikel, der sich mit den Thema beschäftigt, Dynamische Websites zu optimieren. Hier wird wieder zum xsten Male über das Apache Modul mod_rewrite hingewiesen.

Da empfielt doch tatsächlich das Internet Magazin, dass man seine Seiten mit dieser Rewrite Rule umschreiben solle:

“RewriteRule ^artikle_([1-9] [0-9]*)”

Diese Regel ist zwar grundsätzlich nicht falsch, aber suboptimal. Wieso sollte ich meine Artikel nur durchnummerieren? Wenn Google wert auf einem aussagekräftigen Titel legt, wieso nicht dann auch noch den Titel in die URL reinpacken? Auf die Duplicate Content Gefahr wird auch nicht im Artikel eingegangen. Wieso also nicht standardmäßig eine URL Schreibweise festlegen? Diese Standardtipps hätte ich mir zumindest in dem Internet Magazin Artikel gewünscht. So kam ich mir doch ein wenig verarscht vor, weil ich eigentlich eine SEO-Geheimwaffe erwartet habe. Und eine Antwort, wie ich den Google Index mit meinen Seiten vollpumpen kann, bleibt leider auch offen. Ich bin selber mit den Regeln unten sehr gut gefahren.

RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-f
RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-d
RewriteRule ^(.*) index.php
RewriteCond %{HTTP_HOST} !^www\.Domain\.de$
RewriteRule ^(.*)$ http://www.domain.de/$1 [L,R=301]

Achja, und wie bekomme ich nun die Besucher meiner Webseiten dazu bei mir etwas zu kaufen, oder wie der Profi sagen würde: Wie steigere ich meine Conversion Rate?

Auch diese Frage bleibt leider unbeantwortet. Aber was will man auch erwarten für 3,99 ‚¬ für das Heftchen. Besser man liest regelmäßig in den einschlägigen Foren und Blogs, wobei auch hier nicht wirklich gute Tricks verraten werden. Zumindest bekommt man auf die Standardanfänger-Probleme adequate Antworten und bei regelmäßiger Lektüre schimmert der eine oder andere gute Tipp zwischen den Zeilen hervor. Wichtig jedoch ist, dass man selber hellwach ist und seiner Kreativität freien lauf lässt und offen für neue Konzepte. Eine SEO-Geheimwaffe gibt es nicht, würde es sie geben, wird sie euch keiner Verraten, dann wäre sie eben auch nicht mehr Geheim, ist doch klar. 😉

Dabei fällt mir doch noch ein SEO-Geheimrezept ein.

Digg Tea

Bildquelle: marusin

9 Kommentare zu „Wie das Internet Magazin performanceorientierte Webmaster verarscht“

  1. Hey Baynado,

    ob die Ladezeit nun wirklich so uninteressant für die SERPs ist, wei߸ ich nicht. Ich denke schon, dass Google unterscheidet zwischen generell gleichgewichtigen Seiten, die sich in der Ladezeit jedoch um ein vielfaches unterscheiden (z.B. 0,7s vs. 3,9s o.ä.). Gerade jetzt wo die Ladezeit in das Ranking der Adwords mit hineinzieht, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es in den natürlichen SERPs schon lange ein Kriterium ist.

    Des Weiteren ist mir ein Rechtschreib fehler aufgefallen: euch keiner >>>V

  2. Klar, als eines unter vielen. Ich werde nun mal meine Seiten besser auf die Ladezeiten abstimmen und beobachten, ob sich wirklich etwas ändert. Ich wage es zu bezweifeln.

  3. Naja; ich lese die Zeitschrift schon seit mehreren Jahren – die Schlagzeilen sind schon manchmal etwas irreführend … und wer sich mal die Webseite der Zeitschrift genauer betrachtet, merkt sehr schnell, dass man sich nicht mal an die eigenen Tipps hält. Trotzdem immer wieder eine nette Lektüre für Zwischendurch.

  4. Hi Baynado, dein Vorschlag zu verbesserten .htaccess ist schon fast perfekt. Allerdings gibt es zwei Probleme.

    1. der Redirect auf www. funktioniert nur, wenn www klein geschrieben wurde. Zugeg., es passiert selten, dass Www o.ä. geschrieben wird, allerdings sollte man das mit einem simplen [NC] ausschlie߸en.

    2. Dein Vorschlag löst das Duplicate-Content Problem nicht, das Google
    __noch immer__ mit Trailing-Slashes hat. Ich würde folgende Ergänzung vorschlagen:

    RewriteCond %{REQUEST_URI} !(\.[a-zA-Z0-9]{1,5}|/)$ [NC]
    RewriteRule ^(.*)$ http://%{HTTP_HOST}/$1/ [R=301,L]

    Das ganze würde dann wie folgt aussehen:

    RewriteEngine On
    RewriteBase /

    RewriteCond %{HTTP_HOST} !^www. [NC]
    RewriteRule ^(.*) http://www.%{HTTP_HOST}/$1 [R=301,L]

    RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-f
    RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-d

    RewriteCond %{REQUEST_URI} (/)$
    RewriteRule . /index.php [L]

    RewriteCond %{REQUEST_URI} !(\.[a-zA-Z0-9]{1,5}|/)$ [NC]
    RewriteRule ^(.*)$ http://%{HTTP_HOST}/$1/ [R=301,L]

    Diese Konstellation nutze ich seit langem erfolgreich. Ein weitere Vorteil ist, dass man durch die Nutzung der Variablen %{HTTP_HOST} auf die Angabe der Domain, wie in deinem Fall, verzichten kann.

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