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Yigg will in die Schwarzen Zahlen

Yigg

Das Social News Start-Up Yigg will profitabel werden.  Wer kann einem Unternehemen das übelnehmen? In den letzten Jahren sind viele Neugründungen mit dem Label „Web 2.0“  gestartet. Alle haben das Ziel Geld zu verdienen und häufig fragen sich auch viele Investoren, wie diese neuen Unternehmen überhaupt in die Schwarzen Zahlen kommen wollen.

Das Vorbild von Yigg die Webseite http://www.digg.com/ , ist bis heute noch nicht wirklich profitable und wird immer wieder von VC´s mit frischem Kapital neu versorgt. Nun ist das Unternehmen Yigg seit gestern neue Wege gegangen und testet alternative Einnahmequellen, neben den bekannten Adsense Anzeigen, testet Yigg den Verkauf von Links über Text-Link-Ads, als mögliche Einnahmequelle.

Ich staunte nicht schlecht als ich diese neue Werbeform bei Yigg entdeckt habe. Das war so ein Moment, wo ich mir gewünscht hätte, dass man sich mehr kundig gemacht hätte bei Yigg und der Mensch, der unbedingt mit dem Keyword Penis bei Google auf Platz 1 ranken möchte, hat wahrscheinlich ähnlich gedacht.

In der Tat wäre TLA für mich nur die zweite, dritte Wahl gewesen, denn eine Provision von 50 % auf die Einnahmen sind wirklich nicht fair. Besser ist hier das Deutsche Unternehmen Linklift, die nur 30% Prozent von den Linkverkaufseinnahmen haben wollen.

Gestern ging es also in der kleinen deutschen SEO Welt, also so richtig ab. Warum?

Laut Google Guidelines ist der Linkkauf und Linkverkauf ein unlauteres Mittel und dient zur Manipulation der Suchergebnisse. Die SEO Welt ist geprägt von Doppelmoral, offiziell wird kein SEO der etwas aus sich hält zugeben, dass er Links verkauft oder gekauft hat, man will den Anschein eines redlichen Webmasters vor Google wahren. Hinter vorgehaltener Hand wird es dennoch betrieben, nur beweisen kann man das nur sehr schwer.

Nun ist also gestern das junge Start-Up also hingegangen und hat anscheinend doch so manchen SEO in seinem Berufsethos verletzt ( wenn es den überhaupt gibt), und bietet selber ganz offen Links zum Verkauf an.

Interessant ist auch, dass in der Podcast Show ein Abend zuvor bei den zwei SEO Experten ein angeblicher Ex- Google Quality Rater, sich über Linkverkauf geäußert hatte und Linkverkauf ansich relativiert hatte. Da kam natürlich die neue Möglichkeit bei YiGG Links zu kaufen gerade passend als Testobjekt.

Im laufe dieser Bashaktion wurde der Ruf laut, dass YiGG eigene Kritik zensieren würde. Dieser falsche Aussage wurde dann auf Webnews als Meldung initiert. Dem ist bei weitem nicht so. Zuerst für all die jenigen, die nicht wissen was Zensur ist. Hier ein Link zum Thema.

Fakt ist, dass die Meldung von keinem Moderator unterdrückt wurde. Der YiGG Algo hat eben nur eine Nachricht gedämpft, die entgegen den Nutzungsbedingungen und Verhaltensrichtlinien ( hier besonders Punk 6) gepusht werden sollte. Man könnte auch, um im SEO Jargong zu bleiben von einer YiGG Sandbox  sprechen. 😛

In diesem Zusammenhang wurden auch diverse Accounts gelöscht und das ist gut so. Es ist in der Tat so dass der YiGG Algo so etwas automatisch erkennen kann und auch Gegenmaßnahmen ergreift. Also ist es ziemlich Dumm sehr viele Votes in nur wenigen Minuten zu erhalten, die überproportional dem eigentlichen Durchschnitt liegen, im Vergleich zu Meldungen die im selben Zeitraum eingereicht wurden. 😉

Die Leute die blauäugig sich haben ausnutzen lassen und einfach drauf los gevotet haben, tun mir zwar leid, aber ändern kann ich es auch nicht. Lösung wäre hier ein neuer Account.

Fakt ist, dass die Meldung von dem Mann mit den unheimlich langen Penis immer noch auf YiGG zu finden ist, und sogar der Link auf der Startseite erscheinen würde – würde man sie auch lesen. Denn das relativ neue Feature auf Yigg „Was wird gerade gelesen?„, zeigt gerade heiße Themen sofort an. Die Meldung ist also immer noch auf Yigg und wurde nicht zensiert.

Mögliche Gründe für die Bashaktion

  1. Verletzte Berufsehre (eher unwahrscheinlich)
  2. Aus Spaß (wäre ziemlich dumm)
  3. Zu Testzwecken (am wahrscheinlichsten, siehe oben)
  4. Neid (ist nich auszuschließen, wäre aber unprofessionell)
  5. Linkbuilding über Linkbait (siehe: Ultimative Linkbait Guide konträrer bzw. Angriffsaufhänger)

Abschließend möchte ich diese Aktion nicht wirklich als böse, sondern eher als plump und unüberlegte Aktion bewerten, hat sie doch die Thematik Vote-Mißbrauch und Linkverkauf neuen Aufschwung und sogar eine Meldung bei der Konkurrenz auf die Startseite verschafft, wenn auch im eher negativen und sogar falschen Kontext. Die Kollegen von Webnews werden sicherlich dankbar sein für den Hinweis, dass deren Votesystem sehr leicht zu gamen ist.

Nachtrag:

Hier ein nettes Video das mein Standpunkt zu dieser Thematik am besten ausdrückt. 😉

[youtube bbMYEPecCqY]

8 Kommentare zu „Yigg will in die Schwarzen Zahlen“

  1. Ich glaube nicht, dass all zu viele Leute im SEO Umfeld bestreiten, je Links gemietet zu haben. In fast allen Bereich finden sich zusammengekaufte Rankings für die Money Keys.

    Es ist nur zu Zeiten von Googles Anti-Link-Buying-Offensive nicht unbedingt der geschickteste Schachzug, den Verkauf von Textlinks so offensichtlich zu promoten wie bei Yigg geschehen. „Unter der Hand“ hätten sich die Links sicher auch verchecken lassen.

    Dass „in diesem Zusammenhang diverse Accounts gelöscht“ werden (auch wenn man sie wieder neu reggen kann, sind alle eingestellten Beiträge pfutsch) finde ich allerdings im besten Fall „unglücklich“ und alles andere als „gut so“.
    Fake Accounts zu löschen schön und gut. Aber da war doch der eine oder andere „echte“ Account bei. Wenn man die als Kollateralschaden abtut, macht man es sich wohl etwas einfach.

  2. Der eigene Account sollte einem mehr wert sein als ein paar Minuten Spa߸ und Fame. Es geht auch nicht wirklich darum eine ganze Interessensgemeinschaft zu stigmatisieren.
    Ich selber bin pro SEO eingestellt und war bei der Entscheidung Links zu verkaufen in keinsterweise Involwiert gewesen.
    Yigg hat sich da eindeutig unterwert verkauft, aber ich bin da sehr optimistisch, das sich das verbessern wird. Man ist dort eben einiges am ausprobieren, so wie man Yigg eben kennt.
    Vom moralischem Standpunkt finde ich auch eher diesen Google Erlass unglücklich ausgedrückt.
    Aber deswegen den Duckmäuser miemen? Das kann es doch auch nicht sein.

    Ich finde es insofern gut, dass sich Yigg nicht so leicht austricksen lässt, wie manche immer denken, im Gegensatz zu andern Social News Portalen.

    Wie gesagt, das mit den langfristig angelegten Accounts tut mir persönlich auch leid für die Beteiligten. Wir sind doch alle mündige Bürger und für unser Handeln selbstverantwortlich. Wer sich ausnutzen lässt, hat eben dann auch die Konsequenzen zu tragen.

  3. yigg ist halt eh ziemlich unbeliebt, es wurde sich ja sowieso schon immer drüber lustig gemacht, wie wenig traffic die liefern, dass sie ein standard template benutzen usw..
    da wird so ne dummheit natürlich auch gleich ausgeschlachtet 😀

  4. weniger traffic als webnews ist es aber auch nicht wie bereits mehrfach bewiesen wurde… Das hat ausserdem auch etwas mit der Entstehungsgeschichte zu tun. Die Umstellung wird wohl selbst mit Finanzierung eben nicht so schnell gehen

  5. Eben, das wird sich sicherlich auch bestimmt ändern und besser werden.
    Yigg hat schon viel ausprobiert und es ist gerade dieser „try and error“ Lernproze߸, der so spannend ist. Das liefert immer wieder neuen Gesprächsstoff. Die Leute haben etwas zu schreiben und zu diskutieren.
    Schlechte PR ist immer noch besser als keine PR. 😉

  6. Naja- schon lustig, was alles in diese „Aktion“ hereininterpretiert wird. Eigentlich hat nur jemand entdeckt, dass es ziemlich unpassend ist, dass Yigg ganz unverschleiert Links verkauft. Nach den Richtlinien der Suchmaschine Google – die ja bekanntlich nicht wenig Einflu߸ auf den wirtschaftlichen Erfolg von Websites haben kann – ist das böse (sage ich jetzt mal absichtlich so).

    Klar kaufen (und verkaufen) viele SEOs Links aber es geht um die offensichtliche Art, wie das angeboten wurde: Gro߸e, bekannte Websites stehen halt schnell im Radar – und sowas würde kein SEO so machen (jedenfalls nicht, wenn er damit nicht einen bestimmten Zweck verfolgt).

    Das hat auch nix damit zu tun, dass man Yigg keine EInnahmen gönnt (von kostenlos-Mentalität war an anderer Stelle zu lesen). Es ist schlicht und Einfach gefährlich für Yigg und unbedarfte Linkmieter. Der Hinweis darauf war also höchst kostbar für Yigg.

    Tja und wie das so ist, unterhalten sich dann einige Leute darüber, das ganze zieht immer grö߸ere Kreise, es wird natürlich flei߸ig auf den Bewertungslink gedrückt usw. Eigentlich eher was ganz normales bei interessanten Beiträgen (ok – die Yigg-Description war schon etwas dürftig aber der Sachverhalt war schon interessant).

    Zum Aufreger wurde das ganze wohl vor allem, als die Diskusion losging und Accounts gesperrt wurden. Das ist nicht die feine Art und klar mu߸ sich Yigg dann den Vorwurf von Zensur gefallen lassen.

    Ganz dumm reagiert also – smarter wäre es gewesen, sich für den Hinweis zu bedanken und den Link zu TLA schnellstens zu entfernen. Die paar Euronen im Gegenzug für ein ruhiges Gewissen (und ich meine nicht irgendeinem SEO gegenüber) sollten ja wohl nicht wehtun. Wenn doch hat man das falsche Geschäftskonzept.

  7. Ob man die Links öffentlich oder privat verkauft, hat ja was mit der Professionalität zu tun. Wenn sie ihre Links privat verkauft hätten, hätten sie genau so viele Interessenten (ich war auch einer davon) gehabt wie öffentlich.

    Aber ich verstehe auch nicht, wieso sich manche über die ganze Sache aufregen. Es war doch nur eine Linkbait-Aktion (ein „Skandal“, der von einem SEO enthüllt wird, ist immer ein Linkbait ;-)) von dem Mann, der den längsten Penis unter den SEOs hat 😉

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