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Warum die Sichtbarkeit einer Domain überbewertet ist

Sichtbarkeit vs. Zuverlässigkeit

Der Artikel von Julian schlug mal wieder ein wie eine Bombe. Julian Dziki von seokratie.de hat in einem sehr guten Artikel haarklein beschrieben, warum auch er, auf die Sichtbarkeit einer Domain pfeift. Er bringt dieses hervorragende Beispiel einer SI Manipulation von Marius.  Auch ich habe in einem  Podcast im November letzen Jahres gemeinsam mit Tobias Pelny einen Test einer solchen  SI Manipulation besprochen. 

Mit ein wenig Fingerspitzengefühl für überbewertete Keywords kann man so ziemlich jede Domain in kurzer Zeit in den SI Olymp befördern. Für Kunden die nur auf den SI starren , habe ich mittlerweile nur noch ein mildes Lächeln über. Eigentlich sollte man sie in ihren Irrglauben lassen und seine Vorteil ziehen, aber wo bleibt da die Ethik eines sowieso verrichten Berufsstandes?

Besser als der SI

Nur die Kombination mehrer Metriken sollten zur rate gezogen werden. Der Si alleine kann nur ein erstes Indiz sein. Ebenso wichtig ist die Domainpop und das Alter einer Domain und ja auch der PR kann ein erster Indikator sein.

Was meines Erachtens immer zu kurz kommt, ist das Design der Linkgebenden Seite. Mittlerweile hab eich ein Auge für SEO Linkfamren entwickelt. Man erkennt diese an dem gleichen Standartheme, wo höchstens mal der Header ausgewechselt wurde. Die texte sind minderwertig und haben keinerlei Bilder. Auf solchen Seiten will ich gar nicht vertreten sein, da kann der Si noch so gut sein. SI kommt und geht, je nach Update, das Google gerade fährt. Wenn eine Domain heute noch gut da steht, kann sie nächste Woche schon in den Hades gefallen sein. Was bleibt, ist das Design und der Content einer Domain.

Ich selber habe schon meine Seiten im SI steigen und fallen sehen und kann sagen, dass die Besucherzahlen nur bedingt gefallen und gestiegen sind.  Wer es wirklich genau wissen will, ob eine Seite  gut ist, sollte sich anstatt die SEO Metriken, sich die Analytics Besucherzahlen aushändigen lassen. Diese Kennzahl ist viel verlässlicher als nur dem SI alleine zu vertrauen. Gerade bei Nischenthemen ist es meiner Meinung nach die verlässlichste Kennzahl. Große Seiten werben mit ihren Besucherzahlen um Werbekunden, warum sollten wir SEOs uns nicht auch diese Zahlen von unserem Linkpartner fordern?

Beispiel für Linkrelevanz

Viel wichtiger als der SI oder Pagerank ist die Relevanz einer Seite für das eigene Thema und für die Zielgruppe. Wer zum Beispiel eine  “Suchmaschinenoptimierung von der Aviatus UG aus dem Rheinland” sucht, ist auf dieser Seite richtig, denn ich selber stamme auch aus dem Rheinland und kann einiges über Suchmaschinenoptimierung berichten. Kunden dieser o. g.  Agentur können sich im Vorfeld über SEO in meinem Blog informieren und dann hoffentlich eine bessere Entscheidung über die Auswahl ihrer SEO-Agentur treffen.

Wenn ich Links für meine Seiten aufbaue, dann schaue ich auch erstmal nach wo meine Wettbewerber ihre Links her haben und entscheide dann, ob ich ähnlich starke Links aufbauen kann und möchte. Die SEO-Tool Anbieter sind relativ gut darin diese Links zu identifizieren.

Bei den Bewertungen einer Seite über den SI, OVI, oder wie auch immer die Indizes heißen, bleibe ich jedoch skeptisch,  Julian hat es ja schon gut beschrieben warum. Keiner weiß auf welcher Grundlage, die eine Keywordkombination mehr SI Punkte bringt, als die Andere, und außerdem gibt es täglich neue Suchbegriffe, die noch gar nicht mit ins Kalkül einbezogen wurden. Jeder relvante Link für das eigene Thema ist hilfreich, gleich ob follow oder nofollow auch der Pagerank ist  nur schmückendes Beiwerk. Wichtig jedoch ist, ob die Seite der Linkgebenden Seite im Index ist.

Dann überlege ich mir auch zugleich, ob mein Content es überhaupt wert ist eine entsprechend gute Position zu belegen. Denn was bringt mir eine gute Position, wenn die User sich auf dieser Seite veräppelt fühlen und gleich wieder verschwinden oder nicht mit dieser Seite interagieren (versteckter Aufruf an euch jetzt hier aktiv zu werden). 😉

Aktuelle SEO Trends

Der Trend in Sachen SEO geht immer mehr in den PR Bereich rein ( Nein, ich meine nicht den Google Pagerank). Diese Entwicklung habe ich schon vor Jahren vorhergesehen. Neben dem SI diverser Toolanbieter, wie Sistrix, Searchmetrics, XOVI & Co.  wird aktuell noch eine weitere Sau durchs SEO-Dorf getrieben. Die Rede ist vom Content-Marketing. Im Grunde auch nur alter Wein in neuen Schläuchen. Content ist King, heißt es immer wieder und eigentlich hasse ich diese Phrase, aber sie stimmt einfach und ist wahrscheinlich zu einfach damit die Leute es begreifen. Wer in seinem Unternehmen eine starke PR-Abteilung hat, sollte diese in Sachen SEO fortbilden und auch nicht davor zurückschrecken eine eigene kleine  Redaktion aufzubauen, wahlweise kann man sich auch einen externen Firmenblogger leisten. Übrigens auch ich nehme gerne solche Jobs an, wenn sie mich reizen (Meine Themen sind Kaffee, Sport und SEO/Onlinemarketing).

Kuriose Kunden

Umgeben von Idioten
Foto: Umgeben von Idioten | (CC BY 2.0) von JD Hancock

Das erste was ich meine Kunden frage, ist wie es mit einem Firmenblog ausschaut. Meist werde ich da wie ein Alien von den Entscheidern angeguckt.  Das  Thema Firmenblog ist immer noch sehr erklärungsbedürftig. Es gibt auch Kunden, die komplett betriebsblind in Sachen Web geworden sind und tatsächlich dem Irrglauben verfallen sind, dass Die Homepage der Startpunkt aller ihrer Besucher ist . Da werden dann stundenlange Meetings abgehalten, um über die Usability und Inhalt der Homepage zu  diskutieren, man möchte dann nur mit einem einzigen Suchwort auf Platz 1 stehen, ohne dass dieses auch nur ein einziges mal auf der Homepage vorkommt, etc. Manchmal ist es schon komisch was in den Köpfen solcher Kunden vorgeht. Dabei kann gutes reines SEO so einfach sein.

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