Invocation Names sind die neuen Domains

Invocation Name

Als Amazon Alexa Skill Developer habe ich mittlerweile schon über 36 Skill im Alexa Skill Store. In meinen über 2 Jahren, in denen ich als Entwickler tätig bin, konnte ich so einiges an Erfahrung sammeln und auch interessante Beobachtungen machen. Eines meiner krassesten Learnings ist der Umstand, dass der „Invocation Name“ eines Skills entscheidend mit dazu beiträgt, wie erfolgreich ein Skill wird,  aber fangen wir von vorne an.

Was ist ein „Invocation Name“?

Invocation Name
Screenshot: Invocation Name Vergabe in der Alexa Developer Console

Der Invocation Name ist das Wort oder die Phrase, die Dein Skill startet. Es gilt, je natürlicher er sich der Sprache anpasst, die der Nutzer spricht, umso wahrscheinlicher ist es, das Alexa neuen Nutzern diesen Skill zur Aktivierung vorschlägt. Der Invocation Name ist also der Aufrufname eines Skills.

Wie nutze ich Invocation Names richtig?

Die hier aufgelisteten Regeln beziehen sich auf die Anwendung bei Alexa. Für den Google Assistant könnten andere Regeln gelten.

Einige Besonderheiten müssen wir bei der Vergabe  der  „Invocation Names“ beachten:

  1. Der Name darf nicht das Recht einer Person oder „Entität“ verletzen.
  2. Sofern es kein offizieller Markenname ist, an dem Du auch die Nutzungsrechte hast, muss der Invocation Name aus mindestens zwei Wörtern bestehen.  Allerdings gibt es im Deutschen die Besonderheit der zusammengesetzten Wörter, wie zum Beispiel „Bierflasche“.  Für uns ist es ein Wort, aber für Alexa sind es zwei Wörter, nämlich „Bier und Flasche“.  Damit haben wir im Deutschen einen klaren Vorteil gegenüber anderen Sprachen.  Da unsere „Invocation Names“ hier „gefühlt“ kürzer sein können.
  3. Außerdem zählen Artikel, bestimmte und unbestimmte (Der, die,das, ein,eine), nicht als zweites Wort. Der Invocation Name „das auto“ für einen Skill wäre also unzulässig nach Amazons Regel.
  4. Bestimmte“launch phrases“ (Startwörter), wie „öffne“, „starte“, „frage“, „sage“, „lade“ , „beginne“ und „aktivere“ dürfen nicht im „Invocation Name“ verwendet werden.
  5. Connection words“ (Verbindungswörter), wie Zum Beispiel  „und“, „mit“, sowie „von“ dürfen auch nicht im Invocation Name vorkommen.
  6. Die Wörter Amazon, Echo, Alexa oder Skill dürfen auch nicht Bestandteil des „Invocation Name“ sein.
  7. Der „Invocation Name“ muss immer klein geschrieben werden, auch wenn es sich um Nomen handelt. Abkürzungen,  wie zum Beispiel SEO sollten wie folgt hinterlegt werden s. e. o.
  8. Der Invocation Name darf keine Verwirrung bei Nutzer auslösen, in dem er sich mit bestimmten nativen Funktionen von Alexa überschneidet. Beispiel der Invocation Name, „wie ist das wetter“ könnte zur Verwirrung führen, weil diese Pharse, Alexa nativ beherrscht.
  9.  Der Invocation Name muss immer in der Sprache geschrieben werden für die der Skill ausgelegt ist, was gerade im Deutschen für Marken recht problematisch ist, die ihren Denglisch Kauderwelsch nachgehen möchten. 😀

Bei all diesen Regeln, die auch meiner Meinung nach wirklich sinnvoll sind, gibt es immer nur genug Platz für natürliche klingende „Invocation Names“, zudem sollte der Invocation Name so gewählt werden, dass er natürlich zu diesen Wörtern passt,  „starte“, „öffne“, „beginne“, „lade“, „frage … ab“.

Fazit

Mit den Skills „was soll ich malen„, „was soll ich machen“ und „gib mir einen kosenamen„, sammele ich  gerade sehr positive Erfahrungen mit Phrasen als Invocation Name.  Wenn ich mir den Skill Store so anschaue, vergeben die meisten Entwickler immer noch klassisch ihre Invocation Namen, und bilden eher Markennamen oder Namen die meiner Meinung nach, weit hinter ihren Möglichkeiten bleiben. Der „Think-Voice-Ansatz“ ist noch nicht bei allen, vollkommen angekommen. Dieser Umstand bietet gerade riesige Chancen. Ich Vergleiche unsere Zeit immer wieder gerne mit Mitte der Neunziger Jahre, als es einen „Run“ auf die Domains gab. Einen „Run“ auf Invocation Namen kann ich aktuell noch nicht feststellen. Meiner Meinung nach sind „Invocation Names“ die neuen Domains.

Gerade wir als SEOs, sitzen auf eine wahren Schatz, denn wir kennen die Keywords bzw. Keyphrases, die die Leute so im Netz nutzen. Deswegen sollte bei der Erstellung eines Skills im Vorfeld, immer auch ein SEO mit dabei sein oder jemand, der für Google Adwords Kampagnen erstellt und die Suchvolumina bei Google im Blick hat. Eine solide Suchphrasen Recherche ist auch im „Voice Web“ für Alexa und Google Assistant erforderlich.

 

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